MED
„Da Vinci“-Roboter unterstützt Chirurginnen und Chirurgen in Wien
2.12.2025In den Wiener Spitälern werden zunehmend „Da Vinci“-Operationsroboter eingesetzt, die Ärztinnen und Ärzte bei komplexen Eingriffen präzise unterstützen. Das jüngste Modell ist nun in der Klinik Landstraße in Betrieb gegangen. Der Hightech-Roboter erweitert die Möglichkeiten minimalinvasiver Operationen, die nach der sogenannten Schlüssellochmethode durchgeführt werden. Neben der Magen-Darm-Chirurgie kommen die Geräte inzwischen auch in der Gynäkologie, bei Eingriffen an der Nebenniere sowie an der Schilddrüse zum Einsatz – letzteres mit dem Vorteil, sichtbare Narben am Hals zu vermeiden. „Anstelle von Schnitten am Hals setzen wir kleine Zugänge oberhalb der Brustwarzen, in der Achselfalte oder in einer Achselhöhle. Alternativ können auch drei kleine Schnitte an der Unterlippe erfolgen, über die wir die Schilddrüse entfernen können“, erklärt Philipp Riss, Leiter der Chirurgie an der Klinik Landstraße.
Weltpremiere: Shunt-Operation mit Mikrochirurgie-Roboter
25.11.2025Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ist ein medizinischer Meilenstein gelungen: Erstmals weltweit wurde eine Shunt-Operation mithilfe eines mikrochirurgischen Robotersystems durchgeführt. Bei zwei Patienten legten die Chirurgen einen Dialyseshunt an – eine künstliche Verbindung zwischen Arterie und Vene, die für die Blutreinigung bei Dialysepflicht notwendig ist. Zum Einsatz kam das „Symani Surgical System“, das bislang vor allem in der plastischen sowie der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie genutzt wurde. Nun eröffnet es auch der Gefäßchirurgie neue Möglichkeiten.
Stammzellen zu Knochenzellen
18.11.2025Erstmals ist es Forschern der Technischen Universität München (TUM) gelungen, Stammzellen mithilfe von Nanorobotern so präzise zu stimulieren, dass sie sich gezielt und zuverlässig in Knochenzellen verwandeln. Die Herausforderung liegt in der komplexen Transformation von Stammzellen in ausdifferenzierte Zellen, die bislang schwer steuerbar war. „Wir haben eine Technologie entwickelt, mit der man in einer dreidimensionalen Umgebung sehr exakt Kräfte auf die Zelle einwirken lassen kann“, erklärt TUM-Wissenschaftlerin Özkale Edelmann. „Das ist in der Forschung bisher einmalig.“ Die Methode eröffnet neue Perspektiven für die regenerative Medizin: Die Forschenden gehen davon aus, dass sich mit dieser Technologie künftig auch Knorpel- und Herzzellen aus menschlichen Stammzellen herstellen lassen. Damit könnte ein entscheidender Schritt hin zu maßgeschneiderten Therapien und innovativen Heilverfahren gelingen.
Krankenhaus-Pilz verbreitet sich rasch
23.9.2025Der Krankenhauspilz Candidozyma auris breitet sich laut einem aktuellen Bericht des ECDC rasant in Europa aus – besonders betroffen ist Deutschland, das EU-weit auf Platz fünf der gemeldeten Fälle liegt. Der Pilz ist gegen viele Medikamente resistent und verursacht schwere Infektionen bei geschwächten Patienten. Seit seiner Entdeckung 2009 in Japan hat er sich vor allem in Krankenhäusern weltweit verbreitet. Die Eindämmung gestaltet sich schwierig, was zu einem deutlichen Anstieg der Fälle führt.
Alzheimer-Medikament
9.9.2025Am 15. April 2025 wurde in der EU das neue Alzheimer-Medikament mit dem Wirkstoff Lecanemab zugelassen. In Österreich ist es bereits verfügbar. Lecanemab kann laut Hersteller den Verlauf der Alzheimer-Demenz im Frühstadium um etwa 30 % verlangsamen, jedoch keine Heilung bieten. Die Behandlung ist nur für ausgewählte Patientinnen geeignet – etwa bei Ausschluss genetischer Hochrisikofaktoren und anderer medizinischer Kriterien. Aufgrund möglicher schwerer Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen und -blutungen sind regelmäßige MRT- und klinische Kontrollen erforderlich, was einen hohen zeitlichen Aufwand für die Betroffenen bedeutet. Aus Sicht von WIGEV, ÖAG, ÖGN und ÖGAM stellt die Einführung des Medikaments einen ersten wichtigen Schritt dar, der **langfristig die Rolle der Hausärztinnen stärken** könnte.
10.000 Todesfälle durch Antibiotikaresistenz
26.8.2025Im Jahr 2019 starben in Deutschland schätzungsweise knapp 10.000 Menschen infolge von Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern. Dies geht aus einer Studie des Robert-Koch-Instituts und der Universität Washington hervor. Insgesamt verzeichnete Deutschland 2019 laut Statistischem Bundesamt rund 939.500 Todesfälle. Die Forschenden untersuchten Todesfälle und Krankheitslast (DALYs) durch 23 bakterielle Erreger und 88 Erreger-Wirkstoff-Kombinationen. Sie unterschieden dabei zwischen Todesfällen, die lediglich mit Resistenzen assoziiert waren, und solchen, die direkt auf die Resistenz zurückzuführen sind, also ohne Resistenz vermutlich vermeidbar gewesen wären.
USA streichen Mittel für Entwicklung von mRNA-Impfstoffen
11.8.2025Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat angekündigt, über 20 Verträge zur Entwicklung von mRNA-Impfstoffen zu kündigen. US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy, bekannt als Impfskeptiker, begründete dies mit wissenschaftlichen Daten, die angeblich zeigen, dass mRNA-Impfstoffe keinen wirksamen Schutz gegen Infektionen der oberen Atemwege wie Covid-19 und Grippe bieten. Insgesamt werden 22 Investitionen eingestellt. Diese Entscheidung stößt international auf Kritik. Der österreichische Impfstoffexperte Florian Krammer bezeichnet sie als „kurzsichtig“ und „problematisch“, da sie Innovationen im Impfstoffbereich behindere. Auch die WHO warnt vor negativen Folgen. Joachim Hombach, Leiter des WHO-Beratergremiums für Immunisierung, betont die Bedeutung der mRNA-Technologie für die schnelle Entwicklung von Impfstoffen gegen neue Gesundheitsgefahren und Pandemien. Trotz des Rückschlags zeigt sich die WHO zuversichtlich, dass die Forschung fortgesetzt wird.
Menschen atmen zehntausende Mikroplastikteile ein
5.8.2025In Südfrankreich wurde die Belastung durch Mikroplastik in der Luft untersucht Laut einer Studie aus Toulouse gelangen täglich etwa 68.000 Partikel bei Erwachsenen und 47.000 bei Kindern in die Atemwege – vor allem in Innenräumen wie Wohnungen und Autos. Besonders betroffen sind Teilchen zwischen einem und zehn Mikrometern, die tief in die Lunge eindringen können.
WHO warnt vor Risiko von Chikungunya-Epidemie
28.7.2025Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer weltweiten Epidemie der von Mücken übertragenen Viruserkrankung Chikungunya gewarnt. Die Krankheit sei bereits in 119 Ländern nachgewiesen worden, „wodurch 5,6 Milliarden Menschen gefährdet sind“, sagte WHO-Sprecherin Diana Rojas Alvarez gestern. „Wir schlagen frühzeitig Alarm, damit die Länder sich rechtzeitig vorbereiten.“
Alzheimer: EMA empfiehlt weiteres Medikament
28.7.2025Die EMA hat die Zulassung von Kisunla (Donanemab) empfohlen – dem zweiten Alzheimer-Medikament, das gezielt Krankheitsprozesse verlangsamt. Es richtet sich an Patient:innen im Frühstadium der Erkrankung und reduziert laut Studien das Fortschreiten der Demenz deutlich. Kisunla ist bereits in mehreren Ländern wie den USA, Japan und Großbritannien zugelassen. Die finale Entscheidung liegt nun bei der EU-Kommission.
Schützt Sonnencreme vor Hautkrebs?
15.7.2025Die Erforschung der Wirksamkeit von Sonnencreme ist grundsätzlich schwierig, da sie langfristige Studien über Jahrzehnte erfordert. Eine aussagekräftige Studie zeigt jedoch, dass Sonnencreme vor Plattenepithelkarzinomen – einer Form von Hautkrebs – schützt. Es gibt auch Hinweise auf einen Schutz vor schwarzem Hautkrebs (Melanom), allerdings ist dieser Zusammenhang wissenschaftlich weniger gut belegt.
Gesunde Ernährung – eigentlich ganz einfach.
14.7.2025Doch inmitten widersprüchlicher Empfehlungen, neuer Ernährungstrends, Klimadiskussionen und dem täglichen Zeitdruck fragen sich viele: Was bedeutet überhaupt „gesund“? Und wie lässt sich eine ausgewogene Ernährung im Alltag tatsächlich umsetzen? Monika Bröder, Leiterin der ernährungsmedizinischen Beratung am Uniklinikum Salzburg, unterstützt Menschen tagtäglich dabei, ihren individuellen Ernährungsweg zu finden. Ihre praktischen Tipps und alltagstauglichen Strategien verrät sie im neuen Podcast: "So setzen Sie gesunde Ernährung im Alltag um".
Händehygiene rettet fünf bis acht Millionen Menschenleben
7.7.2025Der Epidemiologe Didier Pittet betont die lebensrettende Bedeutung der Händehygiene: „Wer jemanden im Krankenhaus besucht, muss sich die Hände desinfizieren“. Laut ihm retten Maßnahmen zur Händehygiene jährlich weltweit fünf bis acht Millionen Menschenleben – basierend auf konservativen Schätzungen. Pittet ist Professor an den Genfer Universitätskliniken und berät regelmäßig internationale Institutionen wie die WHO und die französische Präsidentschaft. Kürzlich er beim Internationalen Hagleitner-Hygieneforum in Zell am See, wo er auch praktische Tipps zur Händehygiene im Alltag und auf Reisen gab.
Der Dominoeffekt
23.6.2025Eine aktuelle Studie belegt die enormen Spitalskosten durch körperliche Begleiterkrankungen bei psychischen Störungen, ein Artikel von Evelyn Holley-Spiess, auf medianet. Erstmals wurde nun in einer breit angelegten Studie erfasst, in welchem Ausmaß Menschen mit psychischen Störungen körperlich erkranken – und welche Spitalskosten dies nach sich zieht.
Wirkstoff Lecanemab gegen Alzheimer zugelassen
17.4.2025Die Europäische Kommission hat erstmals eine Alzheimer-Therapie zugelassen, die auf zugrunde liegende Krankheitsprozesse abzielt. Der Antikörper Lecanemab sei für eine Behandlung im frühen Stadium und das erste Medikament dieser Art, das in der EU zugelassen wurde.
Melanom: Wer findet's am schnellsten?
.Wie früh ein Arzt die Diagnose Hautkrebs stellen kann, hängt stark von Ausbildung und Methode ab. Wer im Rennen um die beste Trefferquote vorne liegt und damit den Unterschied zwischen Leben und Tod macht. Ein Artikel von Dipl. Chem. Michael van den Heuvel, Medizinjounalist im DocCheck
Leistenbruch-OP nahezu ohne Narben
10.2.2025Die Chirurgie am Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt wendet seit Kurzem eine innovative OP-Technik an, die nahezu narbenfreies Operieren von Leistenbrüchen (Hernien) ermöglicht. Damit ist das Elisabethinen-Krankenhaus die erste Einrichtung in Österreich, die diese Technik in der Chirurgie anwendet. (Foto: EKH)
Besonders viel Mikroplastik im Gehirn
4.2.2025Plastikartikel in der Umwelt haben in den letzten fünf Jahrzehnten weltweit zugenommen. Diese Nano- und Mikropartikel, die zwischen einem Nanometer und 500 Mikrometern groß sind, gelangen auf verschiedenen Wegen in den menschlichen Körper. Schätzungen zufolge nehmen Menschen wöchentlich bis zu fünf Gramm Mikroplastik über die Luft, die Haut oder durch Lebensmittel auf. Diese Partikel können ins Blut und in die Organe gelangen. Heutzutage findet man winzige Plastikpartikel nicht nur in den entlegensten Regionen der Welt, sondern auch fast überall im menschlichen Körper. Gewebeanalysen von Verstorbenen zeigen, dass die Belastung im Laufe der Jahre erheblich gestiegen ist. Besonders hohe Mengen an Mikroplastik sammeln sich im Gehirn an, im Vergleich zu Nieren und Leber.
Immunität gegen Masern sinkt in Österreich
27.1.2025Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Masernfälle in Österreich in etwa verdreifacht. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der MedUni Wien. Innerhalb Europas entwickelte sich Österreich zu einem regelrechten Masernhotspot. Die Immunität in Österreich insgesamt sinkt, weil die Rate der nicht geimpften Personen steigt. „Die Masern kommen zurück, es wird Jahr für Jahr mehr Fälle geben“, sagt Lukas Weseslindtner. Außer man versucht, diese Impflücke zu schließen – insbesondere bei Personen im mittleren Alter.